Alumni des Monats Oktober 2019
Geschäftsführer und Leiter Sport HC Thurgau
Seit Juni dieses Jahres ist Martin Büsser Geschäftsführer und Leiter Sport beim Schweizer Eishockeyclub HC Thurgau. Dass Martin Büsser heutzutage hauptberuflich im Eishockey tätig ist, kommt nicht überraschend – begleitet ihn seine Leidenschaft zum Eishockey doch schon sein ganzes Leben lang. Büsser durchlief seine gesamte Juniorenzeit in Rapperswil. Einmal durfte er für die erste Mannschaft von Rapperswil auflaufen. Martin Büsser setzte dann jedoch nie voll auf Eishockey. Er absolvierte eine kaufmännische Lehre und schloss den dipl. Betriebswirtschafter HF an der Marketing & Business School in Zürich (MBSZ) ab.
Sportlich wechselte er nach seiner Zeit in Rapperswil nach Winterthur und spielte dort für fünf Jahre im 1.-Liga-Team (dritthöchste Liga der Schweiz). Anschliessend betreute er die Mannschaft vier Jahre als Assistenztrainer. Nach insgesamt neun Jahren in Winterthur kehrte Martin Büsser im Mai 2017 als Leiter Scouting zu den SC Rapperswil-Jona Lakers zurück. Diese Tätigkeit übte er zusätzlich zu seiner Vollzeitstelle im Finanzbereich beim Schweizer Eishockeyverband aus. Der damalige interne Stellenwechsel vom Finanzbereich zum Manager National Teams bei der Swiss Ice Hockey Federation erschwerte jedoch die Kombinierbarkeit dieser beiden Stellen, weshalb Martin Büsser sich voll und ganz auf seine Position bei der Swiss Ice Hockey Federation konzentrierte.
Im Sommer dieses Jahr wechselte Büsser nun zum HC Thurgau, wo er die Funktion als Geschäftsführer und Leiter Sport ausübt.
Die neue Stelle als Geschäftsführer und Leiter Sport beim HC Thurgau ist für mich eine berufliche Weiterentwicklung. In dieser Position habe ich einen sehr grossen Verantwortungsbereich. Neben der Leitung der Geschäftsstelle und der ganzen Mannschaft bin ich unter anderem für das Catering sowie die Vermarktung zuständig. Für mich sind diese neuen Aufgaben neben dem Sport eine spannende Horizonterweiterung. Ebenfalls sehr interessant ist es für mich, nun auch selber mal in Zusammenarbeit mit den Coaches eine kompetitive Mannschaft zusammenzustellen.
Mit dem Abschluss meiner kaufmännischen Lehre an der Sportschule Minerva wollte ich auf die Karte Sport setzen. Ich war im erweiterten Kader der SC Rapperswil-Jona Lakers. Nach meiner Juniorenzeit hat es dann aber aufgrund meiner Körpergrösse nicht für einen Profivertrag gereicht. Aufgrund dessen habe ich mich dazu entschieden den Fokus auf meine berufliche Karriere zu legen.
Es war eine sehr wertvolle und lehrreiche Zeit. Ich kann viele Inhalte in meinem Arbeitsalltag anwenden. Zudem darf man natürlich das Netzwerk nicht vergessen, welches wir während dieser Zeit aufbauen durften. Wir pflegen auch heute noch einen intensiven Austausch im Alumni-Netzwerk.
Für mich war es sehr spannend die Abläufe einer anderen Sportart kennenzulernen. Vieles ist im Sportbusiness sehr ähnlich, aber es war eine eindrückliche Erfahrung bei einem solch grossen Verein über die Schultern zu schauen. Die meisten Erkenntnisse kann man auch für unsere Sportart adaptieren.
Am meisten beeindruckt hat mich die erste Studienwoche zum Thema „Führung und Organisation von Sportunternehmen“. Da konnte ich extrem viel mitnehmen, da wir besonders in der Geschäftsführung mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen zu tun haben. Für mich persönlich war zudem das Sportvermarktungsmodul sehr wertvoll.
Die Entwicklung des Schweizer Eishockeysports ist sicherlich erfreulich, aber wir dürfen uns nach dem erwähnten Vizemeistertitel von 2018 nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Aus meiner Sicht haben wir noch grosses Potenzial, welches wir nun mit der Arbeit des Verbands und der Clubs ausschöpfen müssen, damit wir regelmässig solche Top-Platzierungen erreichen. Insbesondere sollten wir viel Zeit in die Nachwuchsförderung investieren.
Dies war sicherlich mit einem hohen Planungsaufwand verbunden. Meistens waren meine Einsätze für die SC Rapperswil-Jona Lakers am Abend nach der Arbeit und natürlich am Wochenende. Aber im Grossen und Ganzen konnte ich diese beiden Tätigkeiten gut miteinander kombinieren. Natürlich litt die Freizeit darunter.
Als ich als Assistenztrainer anfing, waren wir noch in der 1. Liga, in welcher wir dann noch zwei weitere Jahre waren. Während diesen zwei Jahren planten wir den nächsten Schritt für den EHC Winterthur und konnten dann auch den Aufstieg in die NLB (heutige Swiss League – zweithöchste Liga) realisieren. Dieser Aufstieg in der Funktion als Assistenztrainer war für mich noch emotionaler als die Meistertitel, welche ich als Spieler mit Winterthur feiern durfte.
Im Sportbereich ist ein gutes Netzwerk für die tägliche Arbeit von enormer Wichtigkeit. Durch meine Stationen als Spieler, wie auch als Trainer und natürlich durch meine Tätigkeit im Verband baut man automatisch ein Netzwerk im Eishockey auf. Wichtig ist, dass man mit den Leuten spricht und einen respektvollen Umgang pflegt. So kann man schlussendlich auch optimal vom Netzwerk zehren.
Wie anfangs erwähnt bin ich seit Juni in meiner neuen Funktion tätig. Hier möchte ich viel Zeit investieren, damit ich diese Funktion auch bestmöglich ausüben und mich weiterentwickeln kann. Weiter möchte ich in meiner Funktion einen Teil dazu beitragen, dass wir in der Ostschweiz einen professionell geführten Sportbetrieb aufrechterhalten können.
Vielen Dank für die interessanten Einblicke, Herr Büsser!
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