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Dr. Gareth Morgan

Alumni des Monats April 2023

Sein Herz schlägt für den Sport: Fussball, Eishockey, Snowboard, Unihockey und Squash. Von klein auf nahm der Sport eine zentrale Rolle im Leben von Gareth ein. Eine Karriere im Sport war die logische Konsequenz davon, Berufssportler zu werden war aber nie das Ziel. Vielmehr ging es ihm darum, zwei Leidenschaften zu vereinen: Seine Passion für den Sport und die intrinsische Motivation, Menschen zu helfen und zu unterstützen. Diese Bestrebungen führten ihn in die Sportpsychologie. Gareth hat an der Universität Bangor (Nordwales) promoviert, an der er zuvor auch den Master of Science absolviert hat.

Heute ist Gareth am Bundesamt für Sport an der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen (EHSM) tätig. Dort fokussiert er sich auf die drei Kernbereiche Forschung, Lehre und Dienstleistung. An der EHSM forscht er zu sportpsychologischen Themen und unterrichtet sowohl Student/innen als auch Trainer/innen. Im Bereich Dienstleistung berät er seit 15 Jahren Nachwuchstalente, Leistungssportler/innen, Trainer/innen, Vereine und Verbände. So hat er unter anderem Europa-, Weltmeister/innen und Olympiasieger/innen zu ihrem Erfolg verholfen.

Jüngst hat er sein Dienstleistungsangebot weiter komplementiert und berät neu auch Funktionäre von Vereinen und Verbänden. Der Fokus bei diesem Individual-Coaching liegt auf dem Thema «Umgang mit Menschen». Sein Rüstzeug im Bereich der Sportökonomie hat Gareth weiter ausgebaut und 2020 den CAS-Sportmanagement an der HSG absolviert. Parallel ist er ebenfalls ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Swiss Skateboard Verbands.

Frage 1: Welche Rolle spielt der Kopf im Leistungssport?

Der Kopf spielt eine zentrale Rolle. Er steuert das Erlernen und die Abläufe von Bewegungen, und im Spitzensport entscheiden mentale Fähigkeiten darüber, wie gut Athletinnen und Athleten mit Druck, Motivation und Konzentration umgehen können. Diese Faktoren können in entscheidenden Momenten zwischen Gewinnen und Verlieren unterscheiden.

Frage 2: Das Bewusstsein für sportpsychologische Unterstützung nimmt zu. Wie spürst du das in deiner Arbeit?

Das Bewusstsein hat deutlich zugenommen — Athlet:innen, Vereine und Verbände fragen vermehrt nach sportpsychologischer Unterstützung. Es gibt mehr Anfragen, und viele Organisationen erkennen, dass im Bereich Psychologie noch grosses Potenzial liegt.

Frage 3: War psychologische Unterstützung früher verpönt?

Ja, früher war das in Teilen verpönt. Themen wie die Sorge um „Männlichkeit" oder das Bild des „harten Sportlers" führten dazu, dass Athlet:innen Hilfe scheuten. Diese Haltung hat sich jedoch in den letzten Jahren deutlich verändert.

Frage 4: Warum hat sich die Wahrnehmung geändert?

Die Veränderung kommt von mehreren Seiten: gesellschaftliche Offenheit, positive Erfahrungen mit psychologischer Arbeit, aber auch ein wachsendes Interesse der Verbände und Trainer, die den Mehrwert erkennen. Die Stigmatisierung nimmt ab, und Athlet:innen sprechen offener über ihre Bedürfnisse.

Frage 5: Ab welchem Alter macht Mentaltraining Sinn?

Nicht primär ein Alter, sondern ein Reifungsprozess ist entscheidend. Grundlegendes Mentaltraining (z. B. Konzentrationsübungen, Entspannung) kann schon früh beginnen; für tiefere sportpsychologische Arbeit braucht es jedoch eine gewisse Selbstreflexion und Reife.

Frage 6: Bist du noch erreichbar angesichts der vielen Anfragen?

Ja — ich versuche Lösungen zu finden: wenn ich freie Kapazitäten habe, übernehme ich Anfragen; andernfalls vermittle ich an qualifizierte Kolleg:innen. Die Nachfrage ist hoch, aber bewältigbar mit einem guten Netzwerk.

Frage 7: Wie viele Athlet:innen hast du erlebt, die wegen mentaler Probleme gescheitert sind?

Es kommt häufig vor, dass Athlet:innen die Freude am Sport verlieren oder an psychischen Grenzen scheitern. Ein Teil meiner Aufgabe ist es, diese Freude wiederzufinden und die Ursachen zu bearbeiten, damit sie weitermachen können.

Frage 8: Warum berätst du jetzt auch Funktionär:innen?

Ich bemerkte Lücken im Wissen der Funktionär:innen; bei Vereinen fehlen oft klare Konzepte. Ich unterstütze Funktionär:innen einzeln, helfe beim Erstellen sportpsychologischer Konzepte und bei Führungsfragen, damit Unterstützung nachhaltig implementiert wird.

Frage 9: Wie offen sind Teilnehmende in deinen Workshops?

Die Offenheit ist in den letzten Jahren gestiegen. Teilnehmende zeigen grosses Interesse, lernen aktiv und suchen Weiterbildung. Trainer:innen und Funktionär:innen realisieren, wie wichtig qualitativ hochwertige sportpsychologische Betreuung ist.

Frage 10: Welche Erinnerungen verbindest du mit dem CAS Sportmanagement?

Positive Erinnerungen: spannende Referate, praxisnahe Workshops und der Austausch mit Dozierenden und Kommiliton:innen aus verschiedensten Bereichen. Die unterschiedlichen Hintergründe machten die Diskussionen besonders wertvoll.

Frage 11: Mit welchen Herausforderungen kämpft der Swiss Skateboard Verband aktuell?

Als junger Verband sind Finanzierung und Struktur zentrale Herausforderungen. Viele arbeiten ehrenamtlich; Ziel ist, klare Strukturen zu schaffen, Sponsoren zu gewinnen und den Verband professionell weiterzuentwickeln. Trotz begrenzter Mittel können wir schnell reagieren und Veränderungen umsetzen — das Potenzial ist gross.

Vielen Dank für das sympathische Interview, lieber Gareth!

Dr. Gareth Morgan

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