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Thomas Berger

Alumni des Monats Oktober 2023

Tom Berger begann seine sportliche, schulische und berufliche Laufbahn in Linz an der Donau. Mit Studien an der FH Wien für Corporate Communication sowie an der Universität St. Gallen für Sportmanagement und div. Praktika bei Ö3, Linz AG, VÖEST, MUMOK und weiteren konzentrierte er sich auf digitale Wertschöpfungsketten durch Kommunikationsmanagement im Sport. Als Geschäftsführer von Bregenz Handball verantwortete der gebürtige Oberösterreicher sämtliche wirtschaftliche und sportliche Belange des österreichischen Rekordmeisters, von den Minis bis zur Champions League.

2016 durchquerte Berger als erst 346ster Weitwanderer ohne Unterbrechung die Zentralalpen und übernahm die Geschäftsführung der HANDBALL LIGEN AUSTRIA. Im gleichen Jahr gründete er unter anderen mit Conny Wilczynski, Marc Janko und Clemens Doppler die SPORTBOX, die sich der Bewegung von Kindern nach ganzheitlichen Konzepten und Kriterien verschrieben hat. Seit 2018 betreibt die SPORTBOX auch die Sportinsel auf der Wiener Donauinsel. Bis 2020 entwickelte er die HLA zu einer wirtschaftlich gewinnbringenden 360 Kommunikationsplattform mit allen wesentlichen Schnittstellen für ökonomische, mediale sowie digitale Verwertungsketten, immer auch mit einem Auge für Projekte mit gesellschaftlicher Verantwortung.

Seit Juli 2020 führt er als Head of Sportradar LAOLA1 Austria die gesamthaften medien- und sportwirtschaftlichen Agenden der österreichweiten Business-Unit des weltweit führenden Sportstech-Konzerns Sportradar. Seine Berufung und Leidenschaft für die Sportwirtschaft trieben ihn auch an, für ein externes Doktorat zum Thema „Digital Business Models in Football“ zu inskribieren. Seine gewonnenen Erfahrungen und Expertisen aus Praxis und Forschung möchte Tom Berger in den nächsten Jahren auch an Studierende im Rahmen von spezifischen Lehrveranstaltungen, Projekten und/oder Gründungen von akademischen Spin-Offs weitergeben.

Frage 1: Hallo Tom! Deine berufliche Laufbahn begann als Geschäftsführer bei Bregenz Handball, wo du sowohl wirtschaftliche als auch sportliche Aspekte geleitet hast. Kannst du uns erzählen, wie diese Erfahrung deine Herangehensweise an die Leitung von Sportorganisationen geprägt hat?

Wenn man mit einem österreichischen Handball‑Club Champions League spielen möchte, dann hat das schon per se einiges mit High‑Performance‑Management zu tun. Man ist stets gefordert, aus sehr wenig sehr viel zu machen. Der grösste Hebel war für uns das Beziehungsmanagement aller Menschen, für die Bregenz Handball eine Energie‑Quelle ist — Spieler, Trainer, Vorstände, Ehrenamtliche, Sponsoren oder der Bürgermeister. Zusammen haben wir es oft geschafft, dass 1+1 = 3 ergab. Diese Nähe zum Tagesgeschäft hat bei mir einen direkten, emotionaleren und wertebasierten Führungsstil geformt.

Frage 2: Nach dieser Zeit hast du die HANDBALL LIGEN AUSTRIA übernommen und weiterentwickelt. Wie war der Wechsel von Vereins‑ zur Verbandsseite für dich und welche strategischen Ansätze hast du dabei verfolgt?

Auf Verbandsebene liegen die Hebel stärker in strategischer Themenführerschaft und indirekter Führung der Vereine und Gremien — sehr ähnlich zu politischen Entscheidungsprozessen. Es gilt, gemeinsame Visionen zu schaffen (z. B. unsere «Agenda 2021») und clubübergreifende Emotionalität zu erzeugen. Die zeitliche Perspektive verschob sich von kurzfristigen Wochenrhythmen zu saisonalen, mittelfristigen Initiativen mit Fokus auf wenige, mehrjährige Key‑Projekte.

Frage 3: Gleichzeitig hast du die SPORTBOX mitbegründet, die sich der Bewegung von Kindern widmet. Inwiefern beeinflusst dieses soziale Engagement deine berufliche Ausrichtung und deine Vision für die Sportindustrie?

Gesellschaftliche Verantwortung ist für mich zentral. SPORTBOX zeigt, dass Sport über reine Performance hinaus gesellschaftlichen Mehrwert stiften kann. Solche Projekte sind Teil meiner Vision: Sport soll verbindend wirken und langfristig positive Effekte für Gesellschaft und Nachwuchs erzeugen. Diese Haltung prägt auch strategische Entscheidungen in Organisationen.

Frage 4: Seit Juli 2020 leitest du Sportradar LAOLA1 Austria. Wie hat diese Position deine Perspektive auf die Medien‑ und Sportwirtschaft verändert, insbesondere als Teil eines globalen Sporttech‑Konzerns?

Die Rolle hat meinen Blick auf digitale Wertschöpfungsketten und datengetriebene Geschäftsmodelle stark erweitert. Als Teil von Sportradar habe ich Einblicke in internationale Partnerschaften (NHL, NBA, FIFA, UEFA etc.) gewonnen und arbeite daran, gesamtheitliche Medien‑, Daten‑ und Vermarktungs‑Value‑Chains für B2B‑ und B2C‑Zielgruppen zu entwickeln.

Frage 5: Kannst du uns mehr darüber erzählen, welche Herausforderungen und Chancen du in diesem aufstrebenden Bereich siehst? Was sind deine Ziele für die zukünftige Entwicklung dieser Position?

Herausforderungen sind die disruptive Dynamik im Medien‑ und Streaming‑Markt sowie die Transformation von Web2 zu Web3. Chancen liegen in neuen Geschäftsmodellen (Streaming/FAST‑Channels), datengetriebenen Produkten und skalierbaren Use‑Cases. Ziel ist, LAOLA1 als führende 360°‑Plattform für die österreichische Sportwirtschaft weiter auszubauen und die Sportredaktion der Zukunft zu gestalten.

Frage 6: Du hast den CAS Sportmanagement absolviert. Inwiefern hat dieses Programm deine beruflichen Ambitionen und deine Sichtweise auf die Branche erweitert?

Der CAS hat mir praxisnahe Tools und ein starkes Netzwerk geliefert. Besonders die Anwendung in Teambuilding, Organisationsentwicklung und Business Modelling war bereichernd. Das Programm hat mich inspiriert, intensiver an Zielsetzungen zu arbeiten und Coachings/Weiterbildungen als dauerhafte Säule zu verankern.

Frage 7: Hast du Erkenntnisse oder Fähigkeiten aus der Weiterbildung gewonnen, die sich in deiner beruflichen Tätigkeit als nützlich erwiesen haben?

Ja — Selbstmanagement, Feedforward‑Kultur, OKR‑Ansätze, Team‑vor‑Task‑Modelle und eine verständnisorientierte Kommunikation haben mir konkret geholfen. Auch Module zu Data Science und Digital Business Models unterstützten die Entwicklung neuer Produkte und Services.

Frage 8: Du hast vor deiner beruflichen Laufbahn Corporate Communication studiert. Wie siehst du die Bedeutung des lebenslangen Lernens, insbesondere im Kontext der sich schnell entwickelnden Sportwirtschaft?

Lifelong Learning ist essenziell: Markt‑ und Technologiegeschwindigkeit erfordern Offenheit, Flexibilität und kontinuierliche Weiterbildung. Lern‑Kultur ist bei uns eine KPI — Lernen hält fit und wird zum Wettbewerbsfaktor.

Frage 9: Du planst, Erfahrungen aus Praxis und Forschung an Studierende weiterzugeben. Welche Botschaften oder Ratschläge möchtest du jungen Talenten mit auf den Weg geben?

Geht bewusst aus der Komfortzone, bleibt neugierig und lösungsorientiert. Fokus auf Purpose («Why») und konsequentes Selbstmanagement sind zentral. Jede gelöste Challenge macht erfahrener — plant aber auch Regeneration ein.

Frage 10: Abschliessend: Welche beruflichen Ziele verfolgst du in den nächsten Jahren und wie möchtest du die Sportwirtschaft mit deinem Engagement und dem CAS‑Wissen vorantreiben?

Ich möchte Marktvergrösserung, bessere Rahmenbedingungen und attraktive Jobprofile in der Sportwirtschaft fördern. Mit unserem Portfolio bei LAOLA1 will ich Innovations‑ und Transformationsprojekte vorantreiben, die Österreichs Sportökosystem nachhaltig stärken — inhaltlich, wirtschaftlich und datengetrieben.

Vielen Dank für das spannende Interview, lieber Tom!

Thomas Berger

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