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Marcel Urquizo


Alumni des Monats Februar 2024
Projektleiter Business Development Weltklasse Zürich

Schon immer sportbegeistert und selbst polysportiv aktiv, begann Marcel Urquizo seine berufliche Laufbahn nach dem Medien- und Kommunikations- sowie Sportstudium an der Université Fribourg bei Swiss Olympic, dem Dachverband des Schweizer Sports. Dort begleitete er unter anderem als Medien- und Kommunikationsverantwortlicher die Jugenddelegationen an die Olympischen Jugendspiele und half, die Social-Media-Strategie für die Olympischen Spiele 2016 in Rio und 2018 in PyeongChang zu entwickeln.

Nach einem Abstecher ausserhalb der Sportbranche als Geschäftsleitungsmitglied beim Dachverband der Schweizer Jugendverbände leitete er ab 2018 bei Weltklasse Zürich knapp vier Jahre lang das grösste und erfolgreichste Nachwuchsprojekt im Schweizer Sport, den UBS Kids Cup. Nach dem Rekordjahr 2019 führte er das Grossprojekt erfolgreich durch die herausfordernden zwei Pandemie-Jahre und setzte mit dem Projekt in Sachen Sponsoren-Aktivierung und Online-Marketing neue Massstäbe.

Mit seiner grössten Passion – dem Tennis – hat es zwar nie für die höchste Stufe gereicht, dennoch steht er seit 2010 und bis heute mit den besten Spielerinnen und Spielern dieses Sports gemeinsam auf dem Court: als Linienrichter an ATP- und WTA-Turnieren sowie an Davis- und Billie Jean King-Cup Begegnungen. Es erstaunt daher auch nicht, dass Anfangs 2022 der Wechsel zum in die Geschäftsleitung des Schweizerischen Tennisverbands «Swiss Tennis» erfolgte. Als Leiter Breitensport war er dort für die Weiterentwicklung und Modernisierung des Tennissports und der Wettkampflandschaft in der Schweiz verantwortlich und trieb die Digitalisierung der Wettkampf-Produkte massgeblich voran.

Mittlerweile ist Marcel Urquizo zurück bei Weltklasse Zürich und setzt dort seine breite Expertise im Sport, Eventmanagement und digitalen Projekten als Projektleiter im Business Development ein. Gerade erst hat Weltklasse Zürich unter seiner Leitung ein neues, innovatives Bewegungsförderungsprojekt für Schulen lanciert, die «Weltklasse Zürich Extrameile».

Ruhe und Ausgleich findet er im und um das 300-jährige Bauernhaus auf dem Berner Längenberg, welches er mit seiner Frau und über 20 Hühnern bewohnt und wo er den Alltag innert Sekunden hinter sich lassen kann.

Frage 1: Deine berufliche Laufbahn begann bei Swiss Olympic, wo du an Projekten für die Olympischen Spiele gearbeitet hast. Wie hat diese Erfahrung deine Leidenschaft für den Sport und das Sportmanagement geprägt?

Nicht nur für Sportler:innen ist es der grösste Traum, einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Auch für mich war es damals ein absoluter Traumjob, bei Swiss Olympic im Herzen des Schweizer Sports arbeiten zu können. Dann auch noch in Projekten für die Olympischen Spiele mitzuarbeiten, war das Tüpflein auf dem i.  Wir waren für die damalige Zeit im Bereich der digitalen Medien sehr innovativ und ich hatte viele Freiheiten, neues auszuprobieren und eigene Ideen einzubringen. Was mir besonders geblieben ist und mich nachhaltig geprägt hat ist der Spirit, der rund um ein Grossereignis wie die Olympischen Spiele auch im Büro entsteht und dass ein solches Projekt nur dann erfolgreich sein kann, wenn alle am gleichen Strang ziehen.

Frage 2: Dabei hast du als Medien- und Kommunikationsverantwortlicher bei Swiss Olympic Jugenddelegationen zu den Olympischen Jugendspielen begleitet. Welche unvergesslichen Momente oder Lektionen hast du aus dieser Zeit mitgenommen?

Ich hatte das Glück, die Delegationen als Teil eines Führungsteams zu begleiten, wo alle einander vertrauten, sich gegenseitig unterstützten und wo respektvoll, aber offen miteinander gesprochen wurde, wo aber auch der Spass nie zu kurz kam. Rückblickend würde ich sagen, dass ich in dieser Zeit und dank der Olympischen Missionen, die ich begleiten durfte gelernt habe, auch in Situationen mit grossem Druck und tiefem Energielevel ruhig zu bleiben und den Fokus nicht zu verlieren.

Für mich immer in Erinnerung bleiben wird die Geschichte, die Aline Danioth an den Jugendspielen in Lillehammer schrieb: In vier Rennen vier Mal auf dem Podest, 2x Gold, 2x Bronze. Ich verfolge ihre Karriere noch heute ganz genau. Übrigens genauso wie die von Nico Hischier und Marco Odermatt, die schon damals zwei für ihr Alter unglaublich reife und geerdete Persönlichkeiten waren.

Frage 3: Du hast den UBS Kids Cup über Jahre erfolgreich geleitet und innovative Ansätze in der Sponsorenaktivierung und im Online-Marketing entwickelt. Welche Strategien haben sich besonders bewährt bzw. wieso gilt der UBS Kids Cup als eines der erfolgreichsten Sportsponsorings?

Ich denke, den Erfolg des UBS Kids Cups machen vor allem zwei Zutaten aus: Einfachheit und Partnerschaftlichkeit. Schon das Konzept des Projekts an sich ist sehr einfach und niederschwellig. Laufen, springen und werfen kann jedes Kind, egal welches Alter und mit welchen Voraussetzungen. Viele Sport-, Bewegungs- und Gesundheitsförderungsprojekte sind in meinen Augen zu kompliziert aufgebaut. Auch was Sponsorenaktivierungen anbelangt, überlegt man oft viel zu weit und macht die Rechnung ohne die User. Weniger ist eben doch oft mehr.

Und schlussendlich braucht es für ein gutes und nachhaltiges Sponsoring-Projekt und für eine erfolgreiche Aktivierung immer Partnerschaften auf Augenhöhe und mit denselben Ansprüchen. Innovation und Erfolg entsteht dann, wenn die Ziele und Bedürfnisse beider Seiten berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden. Das funktioniert beim UBS Kids Cup glücklicherweise hervorragend.

Frage 4: Anschliessend hast du als Leiter Breitensport bei Swiss Tennis die Digitalisierung der Wettkampf-Produkte vorangetrieben. Wie sieht die Zukunft des Tennissports in der Schweiz aus, insbesondere in Bezug auf die Integration von Technologie und Digitalisierung?

Man kann im Schweizer Tennis von einer Luxus-Situation reden: Kaum eine andere Sportart hat eine derart grosse und gute Infrastruktur und Basis wie der Tennissport. Gut 5’000 Tennisplätze stehen über einer halben Million Tennis spielender Menschen hierzulande zur Verfügung. Nirgends in Europa gibt es gemessen an der Bevölkerung mehr Tennisspieler:innen als bei uns. Der Weg zum nächsten Tennisplatz ist oft nicht weiter als der Weg zum nächsten Fussballplatz.

Trotz immer grösserer Mobilität und Globalisierung bzw. Nationalisierung ist der Grossteil der Tennisplätze nach wie vor ausschliesslich Clubmitgliedern vorbehalten und Turniere finden immer noch vor allem zentralisiert in einem Ort oder gar auf einer Anlage statt. Die Technologien für eine Dezentralisierung des Turnier- und Freizeitspielwesens gibt es bereits, und einige Weichen sind bei Swiss Tennis bereits gestellt worden. Was noch fehlt, ist der Wille und teilweise auch das Verständnis der Clubs, Veranstalter und Verbände, ein Stück Tradition zugunsten der Innovation aufzugeben und den Tennissport damit noch populärer und zugänglicher zu machen, was schlussendlich allen zugutekäme, davon bin ich überzeugt.

Frage 5: Als Tennis-Linienrichter hattest du zudem die Gelegenheit, mit einigen der besten Spielerinnen und Spieler der Welt auf dem Platz zu stehen. Welche Erlebnisse oder Geschichten kannst du aus dieser faszinierenden Rolle teilen?

Es ist schon sehr speziell, mit Roger Federer und Stan Wawrinka vor knapp 20'000 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem Platz zu stehen bzw. zu sitzen. Man kann sich nur dann ansatzweise ausmalen, mit welchem Druck diese Spieler Woche für Woche umgehen müssen und welche Fähigkeiten sie entwickeln müssen, während Stunden fokussiert und konzentriert zu bleiben. Und es ist immer wieder faszinierend, wie still so viele Menschen sein können…

Eines der eindrücklichsten Erlebnisse war sicher, als ich in Fribourg bei der Begegnung im Davis Cup gegen die USA die mittlere Service-Linie zugeteilt bekam und mir im Sekundentakt Aufschläge von John Isner mit weit über 200 km/h um die Ohren flogen. Ewig in Erinnerung bleiben wird mir auch das längste Doppel-Match der Tennisgeschichte mit Stan Wawrinka und Marco Chiudinelli, die in über 7 Stunden mit 22:24 im fünften Satz gegen Tomas Berdych und Lukas Rosol verloren. Und wenn du dich in Monaco auf einmal nach einem Ballwechsel am Platzrand mit Grigor Dimitrov auf dem Schoss wiederfindest, bleibt einem das auch lange in Erinnerung.

Den Ehrenplatz in meiner Erinnerungs-Liste belegt aber natürlich das Finale an den Swiss Indoors in Basel zwischen Roger Federer und Rafael Nadal, das ich vom besten Platz in der gesamten Halle aus «beobachten» durfte: Direkt hinter den Spielern auf dem Platz, ich war wiederum für die Service-Linie zuständig.

Und was in Gstaad während der Turnierwoche jeweils im (leider abgerissenen) «Chesery» alles passierte, bleibt selbstverständlich für immer im Chesery (lacht).

Frage 6: Du bist nun zurück bei Weltklasse Zürich und leitest ein innovatives Bewegungsförderungsprojekt für Schulen. Kannst du uns mehr darüber erzählen?

Mit dem UBS Kids Cup fördern wir seit über einem Jahrzehnt erfolgreich das (kurze und schnelle) Laufen, Springen und Werfen. Alles Grundbewegungsformen. Seitdem hat die Leichtathletik in den Schulen aber auch sonst ein Revival erlebt. Was jedoch leider immer noch ein Mauerblümchendasein führt ist die Förderung der Ausdauer. Auch, aber nicht nur um sportlichen Bereich. Hier setzen wir an: Mit der «Weltklasse Zürich Extrameile» wollen wir Schulkindern vermitteln, dass es sich lohnt, «die Extrameile zu gehen». Dass man Ziele, die man sich setzt erreichen kann, wenn man dran bleibt.

Es ist ein reines Schulprojekt, das klassenweise durchgeführt werden kann. Zu Beginn des Projekts absolviert die ganze Klasse gemeinsam einen Lauf über eine Meile (1'609 Meter) über das Schulgelände. Danach wird während 4-6 Wochen im Sportunterricht spielerisch die Ausdauer trainiert. Höhepunkt und Abschluss des Projekts ist ein Klassenausflug an einen unserer speziellen Final-Orte, wo die abschliessende «Extrameile» absolviert wird, begleitet von einem Rahmenprogramm. Die Finalevents finden dieses Jahr im Stadion Letzigrund in Zürich (2 Events), im Stadion Wankdorf in Bern und im Park im Grünen «Grün 80» in Basel statt. Für das Finalevent und die Ausweitung der Extrameile im Kanton Bern sind wir dieses Jahr sogar eine Partnerschaft mit dem BSC YB eingegangen. Dies unterstreicht auch die Positionierung der Extrameile als sportartenübergreifendes Bewegungsförderungsprojekt.

Vergangenes Jahr lancierten wir das Projekt im Kanton Zürich und erreichten auf Anhieb 250 teilnehmende Klassen. Dieses Jahr expandieren wir in die Kantone Bern, Aargau, Zug und Basel mit dem Ziel, 2028 zum 100-jährigen Jubiläum von Weltklasse Zürich ein weiteres schweizweites Sport-Projekt als Legacy hinterlassen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, sind wir übrigens noch auf der Suche nach geeigneten Partnern...

Frage 7: Basierend auf deinen Erfahrungen bei Swiss Olympic und im UBS Kids Cup: Wie siehst du die Rolle des Sports in der persönlichen Entwicklung von Jugendlichen?

Ich glaube, diese Antwort liegt auf der Hand und kommt auch nicht überraschend: Für mich spielt der Sport neben einem guten und stabilen Umfeld eine unglaublich wichtige Rolle in der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir in einem Land leben, wo viele junge Menschen dank den unzähligen Vereinen, Sportanlagen und auch dem politischen Willen und den Bildungsstrukturen davon profitieren können. Trotzdem ist noch sehr viel Luft nach oben und kann und muss noch einiges gemacht werden, damit alle die gleichen Voraussetzungen und Möglichkeiten erhalten, um durch die sportliche Lebensschule gehen zu können und zu wollen.

Frage 8: Als Projektleiter im Business Development bist du in verschiedenen sportlichen Events involviert. Inwieweit hat deine berufliche Weiterbildung im CAS Sportmanagement deine Fähigkeit zur Konzeption und Umsetzung solcher Projekte gestärkt?

Das spannende an dieser Weiterbildung ist, dass man durch die tolle und hochkarätige Teilnehmerauswahl mit sehr vielen unterschiedlichen Menschen zusammenkommt, von und mit diesen lernt und gemeinsam sehr praxisnahe Arbeiten umsetzt. Dies gepaart mit den theoretisch untermauerten, aber immer praxisnahen Modulen mach dieses CAS so speziell. Gerade im Business Development hilft mir die Horizont-Erweiterung, die mir die Weiterbildung dank dem Aufzeigen neuster Trends, Best-Practice-Beispielen sowie Keynotes absoluter Spezialisten gebracht hat, enorm.

Frage 9: Die Sportbranche entwickelt sich stetig weiter. Gibt es bestimmte Module oder Aspekte des CAS Sportmanagement, die dir besonders im Gedächtnis geblieben sind und die du in deiner aktuellen Position bei Weltklasse Zürich oder Swiss Tennis anwenden konntest?

Mir ist speziell das Modul «Führen von Hochleistungsteams» sowie «Verhandlungstechnik und -taktik» in Erinnerung geblieben. Das waren Gebiete, mit denen ich mich bis dahin zumindest theoretisch noch nicht in dieser Tiefe auseinandergesetzt hatte und die mir wertvolle Inputs und neue Herangehensweisen vermittelt haben.

Im Alltag kann ich aber fast am meisten vom riesigen und vielfältigen Netzwerk profitieren, dass durch das CAS entstanden ist (ich durfte je zwei Wochen in zwei verschiedenen Jahrgängen absolvieren).

Frage 10: Zum Abschluss, wie siehst du deine Zukunft im Sportmanagement? Welche langfristigen Ziele und Projekte möchtest du in Angriff nehmen?

Wie schon gesagt, leben wir ja glücklicherweise in einem «Sportland», wo viele der grössten internationalen Sportverbände und -veranstaltungen stattfinden oder noch stattfinden werden. «Legacy» ist dabei für mich jeweils kein aktuelles Buzzword und notweniges Übel, sondern eine Notwendigkeit und ein Instrument, die Sport-Schweiz langfristig und nachhaltig noch besser und zu machen. Mein Wissen und meine Erfahrung in diesem Bereich, sowie in der Digitalisierung und Aktivierung würde ich gerne weiterhin so einsetzen, dass ich einmal sagen kann: «Ich konnte dazu beitragen, die Schweiz noch mehr zu bewegen.»

Vielen Dank für das spannende Interview, lieber Marcel!

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