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Noémie Calandra

Alumni des Monats Juli 2024

Noémie Calandra ist seit über 13 Jahren im Sportmarketing tätig und entdeckte während ihres Studiums in Lausanne ihre Leidenschaft für das Sport-Business. Ihre Karriere begann mit einem Praktikum in einer Agentur in Vevey, die den ältesten Snowboard-Event Europas organisierte. Später folgten Projekte und Events für Nestlé, das Montreux Jazz Festival und Swatch.

Im Jahr 2010 wechselte sie zu Swatch International, wo sie als Projektleiterin “Global Sports Events” tätig war. In dieser Position fungierte sie als Hauptansprechpartnerin für das Sponsoring und die Partnerschaften mit internationalen Sportverbänden wie der Fédération Internationale de Volleyball (FIVB) und der World Surf League (WSL). Sie leitete die Beach Volleyball World Tour und einzelne weltweite Surfing-Events der WSL, darunter den ersten internationalen Pro-Surfing-Event in China sowie die erstmalige Frauen-Surf-Championship-Tour in Trestles, Kalifornien. Während dieser Zeit betreute sie mehr als 15 Athlet*innen und Teams. Ein Höhepunkt waren die Beachvolleyball-Turniere bei den Olympischen Spielen 2012 in London.

Ihre Karriere setzte sie bei Red Bull fort, wo sie zuerst als "Athlete Marketing Manager" und später als "Head of Sports Marketing" agierte. Die Anzahl der betreuten Athlet*innen stieg auf über 30, und während ihrer Zeit bei Red Bull wuchs das Portfolio um 80%, wobei sich die Vertretung von Athletinnen verdoppelte. 2021 übernahm sie die Leitung der Sportmarketing-Abteilung mit einem mittelgrossen Team, das sich hauptsächlich auf Events, Athlet*innen, Esports und Motorsport konzentrierte.

Seit 2023 führt sie das Joint Venture zwischen Alinghi (zweimaliger America’s Cup Sieger) und Red Bull für das neue Team Alinghi Red Bull Racing. Noémie verantwortet alle Marketinginitiativen in der Schweiz. Zusätzlich ist sie für die globale Koordination zwischen Segelteam, Red Bull und allen Stakeholdern verantwortlich. Hierfür arbeitet sie direkt mit der Red Bull Geschäftsleitung weltweit und der Schweiz sowie den Vorstandsmitgliedern von Alinghi Red Bull Racing zusammen.

Noémie ist schweizerisch-niederländische Doppelbürgerin und lebt mit ihrer Frau und deren gemeinsamen 3-jährigen Sohn in Zürich. Sie setzt sich aktiv für Diversität, Inklusivität und Frauenrepräsentation im Sport und in Führungspositionen ein. Ihre internationale Erfahrung und ihre Führungsrolle bei globalen Projekten haben ihr eine einzigartige Perspektive auf die Sportindustrie gegeben, während sie gleichzeitig ihre Leidenschaft für den Sport und ihr Engagement für gesellschaftliche Themen verbindet.

Frage 1: Hallo Noémie, wie hast du während deines Studiums in Lausanne deine Leidenschaft für das Sport‑Business entdeckt?

Während meines Studiums in Lausanne habe ich meine Leidenschaft für das Sport‑Business entdeckt, indem ich meine langjährige Begeisterung für Sport mit unternehmerischen Aktivitäten verknüpfte. Schon als Teenager gründete ich ein kleines Unternehmen im Bereich Action Sports (handgemachte Beanies und Stirnbänder) und produzierte in China. Praktika und Fallstudien vertieften mein Interesse und meine Expertise im Sport‑Business.

Frage 2: Dein erster Schritt in die Sportmarketing‑Welt war ein Praktikum in Vevey. Wie hat dich die Arbeit an Europas ältestem Snowboard‑Event geprägt?

Mein erstes Praktikum war prägend: Ich konnte Leidenschaft und Praxis fürs Snowboarden verbinden. Ich übernahm früh Verantwortung, lernte Eventorganisation, Sponsoring und Partnerschaften kennen und entwickelte eine präzise, engagierte Arbeitsweise. Herausforderungen wie spontane Aufgaben (z. B. Kommentierungsrolle beim Live‑Streaming) stärkten meine Anpassungsfähigkeit.

Frage 3: Du hast später Projekte und Events für grosse Namen wie Nestlé, das Montreux Jazz Festival und Swatch geleitet. Gibt es ein spezielles Projekt oder einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ein besonderer Moment war das 25‑Jahre‑Jubiläum von Swatch 2008: Die Veranstaltung „Plastic Royale by Swatch“ am Bodensee mit Gala‑Dinner, Ausstellung seltener Uhren und spektakulären Inszenierungen. Als 23‑Jährige an der Organisation eines solch internationalen Events mitzuwirken, war eindrücklich.

Frage 4: Bei Swatch hast du an bedeutenden Projekten wie der Beach Volleyball World Tour und dem ersten internationalen Pro‑Surfing‑Event in China gearbeitet. Was waren hier die grössten Herausforderungen, denen du begegnet bist?

Bei der Beach Volleyball World Tour war Stakeholder‑Management zentral: viele Ansprechpartner intern und beim internationalen Verband sowie bei lokalen LOCs. Im China‑Projekt stellten Kultur, Sprache und Authentizität Herausforderungen dar — erfolgreiche Umsetzung verlangte enge Zusammenarbeit mit lokalen Expert:innen und Respekt vor Traditionen.

Frage 5: Dein Wechsel zu Red Bull war ein weiterer Meilenstein in deiner Karriere. Was hat dich an deiner neuen Rolle besonders gereizt und wie hast du den Übergang erlebt?

Red Bull eröffnete mir die Welt des Athlet:innen‑Marketings und Storytellings. Ich betreute über 30 Athlet:innen, leitete 2021 das Sportmarketing in der Schweiz und arbeitete an spektakulären Projekten (F1‑Showrun, Weltrekorde, Filmprojekte, Partnerschaft mit Alinghi). Der Wechsel ermöglichte tiefere Einblicke in Content‑getriebenes Marketing und kreative Aktivierungsstrategien.

Frage 6: Seit 2023 führst du das Joint Venture zwischen Alinghi und Red Bull. Welche Vision und Ziele verfolgst du mit Alinghi Red Bull Racing und wie koordinierst du die internationalen Marketinginitiativen, um das Team global zu positionieren?

Unsere Vision vereint Alinghis Segel‑Erbe, Red Bulls F1‑Technik und deren Sportmarketing‑Expertise. Strategisch positionierten wir das Team global mittels Content‑Projekten, Athlet:innen‑Kooperationen und 360°‑Aktivierungen in der Schweiz (Retail‑Kampagnen, Hospitality für Regatten, Youth & Women’s America’s Cup Initiativen). Die Koordination erfordert abteilungsübergreifendes Denken und enge Abstimmung mit Stakeholdern weltweit.

Frage 7: Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern, sowohl innerhalb von Red Bull als auch mit Alinghi, ist sicherlich komplex. Konnte dich die Absolvierung der CAS Sportmanagement‑Weiterbildung im Jahr 2023 hierbei unterstützen?

Ja — das CAS kam für mich zur richtigen Zeit. Nach jahrelanger Praxiserfahrung half es, Management‑Tools, Führungskonzepte und strategische Sichtweisen zu vertiefen, die ich direkt in der Koordination komplexer Stakeholder‑Land­schaften anwenden konnte.

Frage 8: Konntest du weitere Aspekte oder Inhalte aus dem CAS Sportmanagement‑Programm an der Universität St. Gallen in deine tägliche Arbeit integrieren und haben sich daraus bereits positive Veränderungen ergeben?

Definitiv. Mein Mindset und Skillset haben sich weiterentwickelt — insbesondere in Hochleistungsmanagement, Verhandlungsführung und Leadership. Der Austausch mit Alumni und Dozierenden hat mein Netzwerk gestärkt und mir neue Perspektiven für Projekt‑ und Teamführung eröffnet.

Frage 9: Deine internationale Erfahrung hat dir eine einzigartige Perspektive auf die Sportindustrie gegeben. Kannst du die wichtigsten Lektionen, die du aus deinen globalen Projekten mitgenommen hast, zusammenfassen?

Erstens: Kenne dein Publikum und lokalen Kontext — Authentizität ist entscheidend. Zweitens: Storytelling und Mundpropaganda sind mächtig; differenziere dich klar. Drittens: Das Team ist zentral — die richtigen Leute in den richtigen Positionen machen den Unterschied. Viertens: Feedback‑Kultur und kontinuierliche Anpassung (Grit) sind Schlüsselelemente.

Frage 10: Du setzt dich zudem auch aktiv für Diversität und Inklusivität ein. Wie bringst du diese Themen in deine tägliche Arbeit und Führungspositionen ein?

Ich fördere konkrete Massnahmen: bei Swatch die Organisation von Women’s Pro‑Events, bei Red Bull die Verdopplung gesponserter Athletinnen und Initiativen zur Anerkennung von Leistungen während Schwangerschaft/Elternzeit. Wichtig sind Sponsorship‑Programme, Mentoring, Trainingsangebote und eine Unternehmenskultur, die Vielfalt wertschätzt und systemische Barrieren abbaut.

Frage 11: Zum Abschluss: Was sind deine langfristigen Ziele im Sportmarketing und wie planst du, diese zu erreichen?

Langfristig möchte ich innovative, inklusive Projekte entwickeln, die Marken stärken und gesellschaftlich positiv wirken — mit Fokus auf Performance, Innovation und Nachhaltigkeit. Ich plane, dies durch kreative Marketingstrategien, hohe Standards, partnerschaftliche Kooperationen und Förderung von Talenten zu erreichen. Ab 2025 bin ich offen für neue Kollaborationen und lade Interessierte ein, den Dialog zu suchen.

Vielen Dank für das spannende Interview, liebe Noémie!

Noémie Calandra

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