Mehr oder weniger durch Zufall gelang Nicole in die Fernsehbranche und zur SRG SSR, wo sie inzwischen mehr als 20 Jahre in verschiedenen Funktionen arbeitet. Nach einer 10-monatigen Auslandreise suchte sie Ende 2001 einen Job in der Reisebranche, wo ihre Wurzeln waren. Doch ein Angebot im Sport bei der SRG SSR reizte sie und so begann sie als Koordinatorin Programmaustausch Sport. Sechs Jahre lang koordinierte sie die nationalen und internationalen Bedürfnisse der Sportabteilungen von SRF, RTS, RSI und RTR, sowie ausländischer TV- und Radio-Stationen, welche in die Schweiz an Sportanlässe kommen.
Hinsichtlich der Fussball EM in der Schweiz und Österreich 2008, nutzte Nicole die Chance in die Abteilung Grossprojekte zu wechseln. Als Projektkoordinatorin Grossprojekte war sie über 9 Jahre verantwortlich für die logistische, organisatorische und administrative Planung der grossen Sportprojekte innerhalb der SRG SSR.
Grossprojekte Sport innerhalb der SRG SSR sind die Olympischen Spiele Sommer und Winter mit den Paralympics, die Fussball EM und WM der Frauen und Männer, die Alpine und Nordische Ski WM, sowie je nach Grossanlässen in der Schweiz können auch weitere Events dazu kommen oder wechseln, wie z.B. die Freestyle WM 2025 im Engadin.
Bei Arbeitsbeginn, kurz vor der EURO 2008 im eigenen Land, wurde sie regelrecht ins kalte Wasser geworfen. Die vielen unterschiedlichen Bedürfnisse von allen Seiten, intern wie extern, waren riesig und die Aufgaben neu. Seither kann sie nicht mehr viel aus der Ruhe bringen. Nach 9 Jahren als Projektkoordinatorin bekam sie 2016 die Chance als Projektleiterin zu beginnen, was sie bis heute noch immer mit Begeisterung tut. Die Initiierung, Organisation und Leitung diverser Sport Grossprojekte von der Planungsphase bis zur Umsetzung vor Ort sind die Hauptaufgaben. Sportevents in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Kulturen und Gegebenheiten macht die Arbeit abwechslungsreich und spannend. Zudem empfindet sie die Vielsprachigkeit und unterschiedlichen Mentalitäten innerhalb der Schweiz und auch der SRG SSR bereichernd. Das gesamte dynamische Umfeld bei solchen Grossevents ist eine Herausforderung und erfordert viel Flexibilität. Die Projekte vom Beginn, bis Abschluss im Team zu erarbeiten und umzusetzen ist eine intensive, aber interessante Arbeit, die ihr Spass macht.
Frage 1: Hallo Nicole! Nicole, du bist durch Zufall in die Fernsehbranche und zur SRG SSR gekommen. Was hat dich damals an dem Angebot im Sportbereich besonders gereizt und was waren deine ersten Eindrücke?
Eigentlich wollte ich in der Reisebranche bleiben. Der Sport jedoch reizte mich sehr und so habe ich die Chance gepackt, in diesen spannenden Bereich zu wechseln — was ich nie bereut habe.
Frage 2: Als Koordinatorin für den Programmaustausch Sport hast du sechs Jahre lang nationale und internationale Sportbedürfnisse gemanagt. Welche Herausforderungen hast du dabei erlebt, und welche Fähigkeiten waren besonders wichtig, um diese Aufgaben zu meistern?
Herausfordernd waren die vielen unterschiedlichen Bedürfnisse von allen Seiten, intern wie extern. Es braucht Flexibilität, Ruhe, Prioritätensetzung und die Fähigkeit, die Übersicht zu behalten. Der tägliche Austausch in verschiedenen Sprachen macht die Aufgaben abwechslungsreich.
Frage 3: Kurz vor der Fussball-EM 2008 bist du in die Abteilung Grossprojekte gewechselt. Wie war es, so kurzfristig in eine so entscheidende Rolle zu schlüpfen, und welche Erfahrungen hast du daraus mitgenommen?
Es war sehr herausfordernd, weil viele Aufgaben neu waren und das Projekt in der Vorbereitungsphase bereits im Verzug war. Ich musste mich durchkämpfen, flexibel bleiben, Prioritäten setzen und ruhig reagieren. Seitdem gilt mein Motto: «Es gibt immer für alles eine Lösung.»
Frage 4: Seit 2016 bist du als Projektleiterin für Grossprojekte wie die Fussball‑Europa‑ und Weltmeisterschaften verantwortlich. Was motiviert dich in dieser Position, und was macht dir bei der Arbeit an solchen Grossereignissen am meisten Spass?
Spannend ist die Abwechslung und die Herausforderung, in diversen Ländern mit verschiedensten Leuten zu arbeiten. Ich freue mich, mit einem tollen Team die bestmöglichen Arbeitsbedingungen für unsere Leute zu organisieren — das wirkt sich schlussendlich auf gute Programme aus und macht mir Spass.
Frage 5: Du bist nun schon über 20 Jahre bei der SRG SSR tätig. Wie hat sich der Bereich Sport und die Abwicklung von Grossprojekten in dieser Zeit verändert, und welche Entwicklungen hast du besonders intensiv miterlebt?
Die Abteilungen TV, Radio und Online wurden zusammengelegt und Inhalte werden trimedial aufbereitet. Inhalte verschieben sich vermehrt ins Online und auf Social Media. Remote‑Produktionen wurden eingeführt, was Personal und Mittel vor Ort einspart und die Planung der Grossprojekte beeinflusst.
Frage 6: Du hast erwähnt, dass die Vielsprachigkeit und die verschiedenen Mentalitäten innerhalb der Schweiz und der SRG SSR eine Bereicherung für dich sind. Wie beeinflusst diese Vielfalt deine tägliche Arbeit?
Alle Regionen erstellen massgeschneiderte Programme für ihr Publikum — dennoch sind Umsetzung und Ideen unterschiedlich. Prozesse, Arbeitsweisen und Prioritäten variieren (z. B. RTS näher an Frankreich). Ich versuche bewusst, diese Vielfalt zu unterstützen und darauf einzugehen.
Frage 7: Die Frauen‑Fussball‑EM 2025 in der Schweiz ist eines der kommenden Grossprojekte, an denen du beteiligt bist. Welche besonderen Herausforderungen siehst du bei der Planung eines solchen Events in der Schweiz, und wie bereitest du dich darauf vor?
Anlässe in der Schweiz sind schwieriger zu planen, da Abteilungen ausserhalb des Sportes Interessen anmelden. Das muss intern und extern gut koordiniert werden. Last‑Minute‑Anfragen sind zu erwarten — wir müssen Erwartungsmanagement betreiben und flexibel reagieren.
Frage 8: Du hast 2023 den CAS Sportmanagement absolviert. Was hat dich dazu motiviert, diese Weiterbildung zu machen, und wie hat sie deine Arbeit bei der SRG SSR beeinflusst?
Der Praxisbezug und die namhaften Referenten haben mich motiviert. Ich wollte neue Inputs und Tools für die tägliche Arbeit bekommen und spannende Menschen kennenlernen. Viele Erkenntnisse zu Teambuilding und Führung konnte ich in den Alltag mitnehmen.
Frage 9: Während deiner CAS‑Sportmanagement‑Weiterbildung hattest du die Möglichkeit, neue Perspektiven und Kontakte zu gewinnen. Gibt es ein bestimmtes Erlebnis oder einen Aspekt der Weiterbildung, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Die Zusammenarbeit und der Austausch mit den Kolleg:innen waren einmalig und sehr bereichernd. So viele spannende Leute mit unterschiedlichem Background — der Teamgeist wuchs während der Zeit und das Netzwerk ist bis heute wertvoll.
Frage 10: Gibt es ein besonderes Projekt, das für dich aus all den Jahren besonders heraussticht? Was hat dieses Projekt so unvergesslich für dich gemacht?
Dieses Sommer mit der Fussball‑EURO in Deutschland und anschliessend den Olympischen Spielen in Paris war besonders: nach den Covid‑Jahren war es schön, in vertrauten Ländern zu arbeiten, die Veranstalter waren sehr gut organisiert — das macht die Arbeit für uns einfacher und angenehmer.
Vielen Dank für das spannende Interview, liebe Nicole!
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