Michael Langer ist ein professioneller Fussballspieler. Seine Reise im Profifussball begann 2003 im Alter von 18 Jahren in der U19 des VfB Stuttgart. Über 19 Jahre hinweg sammelte er als Torwart wertvolle nationale und internationale Erfahrungen auf höchstem Niveau. Zu seinen grössten sportlichen Erfolgen zählen der Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart (2006/2007), die Zweitligameisterschaft mit dem SC Freiburg (2008/2009) und die Zweitligameisterschaft mit dem FC Schalke 04 (2021/2022). Besonders prägend waren auch seine Erfahrungen in der UEFA Champions League und der Europa League, die er unter anderem während seiner Stationen in Stuttgart und Schweden erleben durfte.
Nach seiner Zeit in der Jugend des VfB Stuttgart arbeitete sich Michael bis in die Profimannschaft vor. Um mehr Spielzeit zu erhalten, wechselte er im Januar 2008 zum SC Freiburg. Dort erreichte er mit der Meisterschaft in der 2. Bundesliga 2009 einen besonderen Meilenstein und den damit verbundenen Aufstieg in die 1. Bundesliga.
In den Folgejahren suchte Michael nach neuen Herausforderungen und wechselte zu Vereinen wie dem FSV Frankfurt und dem SV Sandhausen in der 2. Bundesliga. Seine internationale Karriere führte ihn nach Norwegen (Valerenga Oslo), die USA (Tampa Bay Rowdies) und Schweden (IFK Norrköping). Dort war er jeweils als Stammspieler aktiv und sammelte wertvolle Einblicke in unterschiedliche Fussballkulturen.
Seit 2017 ist Michael beim FC Schalke 04 tätig. Neben seiner Rolle als Torhüter übernahm er Führungsverantwortung, war über mehrere Jahre hinweg Mitglied des Mannschaftsrates und ein wichtiger Ansprechpartner für Trainer und Mitspieler. Zusätzlich nutzte Michael seine Zeit bei Schalke, um ein zweijähriges Trainee-Programm zu absolvieren, das ihm Einblicke in verschiedene Abteilungen des Vereins gewährte.
2024 schloss Michael erfolgreich den CAS Sportmanagement an der Universität St.Gallen ab. Mit diesem Abschluss bereitete er sich gezielt auf eine Karriere nach seiner aktiven Fussballlaufbahn vor.
Frage 1: Hallo Michael, du hast 2024 den CAS Sportmanagement absolviert, was hat dich dazu motiviert, während deiner aktiven Karriere im Fussball eine Weiterbildung im Sportmanagement zu beginnen?
Ich habe das erste Mal 2019 von dieser Weiterbildung gehört. ##### Frage 1: Hallo Michael, du hast 2024 den CAS Sportmanagement absolviert, was hat dich dazu motiviert, während deiner aktiven Karriere im Fussball eine Weiterbildung im Sportmanagement zu beginnen?
Ich habe das erste Mal 2019 von dieser Weiterbildung gehört. Die damalige Kooperation mit dem FC Schalke 04 fand ich sehr spannend, worauf ich mich weiter informiert habe und mich mit Dr. Christian Lang in Verbindung gesetzt habe.
Frage 2: Wie hast du es geschafft, die Balance zwischen einer intensiven Profikarriere und einer Weiterbildung wie dem CAS Sportmanagement zu finden?
Der Verein hat mich in meinem Vorhaben sehr unterstützt. Ich konnte beispielsweise morgens um 6 Uhr in der Präsenzzeit trainieren und dann nach Gladbach reisen. Zudem erhielt ich individuelle Trainingspläne und konnte mich voll auf die Tage in St. Gallen oder München konzentrieren. Dafür bin ich sehr dankbar.
Frage 3: Wie hast du die Zeit während des CAS Sportmanagement erlebt, und welche Eindrücke nimmst du daraus mit?
Es war für mich eine spannende und lehrreiche Zeit. Die verschiedenen Dozenten und Gastredner haben uns sehr interessante Einblicke gewährt. Ich durfte viele tolle Menschen kennenlernen und vermisse die Unterhaltungen mit jedem einzelnen jetzt schon.
Frage 4: Du hast auf drei Kontinenten Fussball gespielt. Welche kulturellen Unterschiede hast du in den jeweiligen Ligen wahrgenommen?
Für mich persönlich waren die Auslandserfahrungen eine grosse Bereicherung. Sprache, Kultur, andere Abläufe und besondere Menschen — all das waren gewinnbringende Erfahrungen. Jedes Land hatte kleine Unterschiede und Eigenheiten, aber am Ende ist es Fussball und ich konnte mich gut anpassen und integrieren.
Frage 5: Was waren die grössten Herausforderungen in deiner Karriere, und wie hast du diese gemeistert?
Die grösste Herausforderung war sicher 2013, als ich sportlich in einer Sackgasse war und kurz davor stand, mich anders zu orientieren. Zum Glück kam damals die Chance in Norwegen, die mir persönlich viel gebracht hat. Man muss Wege finden, mit Tiefs umzugehen und offen für neue Chancen sein.
Frage 6: Wenn du deine Karriere noch einmal erleben könntest, würdest du etwas anders machen? Wenn ja, was?
Im Grunde bin ich sehr zufrieden mit meiner Karriere. Ich bin den Vereinen, Spielern und Trainern dankbar. Als junger Kerl macht man Fehler, aber man lernt daraus. Im Nachhinein war jede Erfahrung wichtig — und daran würde ich nichts Grundlegendes ändern.
Frage 7: Gibt es ein bestimmtes Spiel oder einen Moment, an den du dich besonders gerne erinnerst, und warum?
Sportlich gesehen heben sich für mich zwei Erlebnisse hervor: der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2007 mit dem VfB Stuttgart und der Aufstieg mit dem FC Schalke 04 2022. Das sind Momente, die sehr prägend und emotional sind.
Frage 8: Während deiner Zeit als Spieler des FC Schalke 04 hast du nebenbei ein zweijähriges Trainee-Programm absolviert. Wie ist es dazu gekommen?
Die damaligen Verantwortlichen (Peter Knäbel, Rouven Schröder) wussten von meinen Plänen, mich weiterzubilden. Nach einer Kreuzbandverletzung entstand die Idee, ein Trainee-Programm zu absolvieren. Ich durfte über zwei Jahre in alle Bereiche reinschnuppern und wurde von allen mitgenommen und unterstützt.
Frage 9: Wie hat sich der Profifussball aus deiner Sicht in Bezug auf das Management und die Führung von Teams oder Vereinen über die Jahre verändert?
Das Zusammenspiel aus Daten und der „Menpower“ wurde verbessert und immer weiter professionalisiert. Vereine und deren Bereiche sind größer und professioneller geworden. Deshalb sind Leadership und Kommunikation, insbesondere Menschenführung, immer wichtiger geworden.
Frage 10: Du hast während deiner Zeit bei Schalke auch Führungsaufgaben übernommen, beispielsweise im Mannschaftsrat. Was hast du aus dieser Rolle für deine zukünftigen beruflichen Herausforderungen gelernt?
Es geht oft darum, Themen, die die Mannschaft betreffen, umzusetzen. Wichtig ist, mit allen Beteiligten richtig zu kommunizieren, Mittelwege zu finden, eine Richtung vorzugeben und vor allem zu unterstützen — sowohl von außen in die Mannschaft rein als auch aus der Mannschaft raus. Diese Erfahrungen haben mir viel in puncto Kommunikation und Führung gebracht.
Frage 11: Was sind deine nächsten Ziele? Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Ich möchte meine persönlichen Erfahrungen aus 20 Jahren Profi-Sport in ein Team einbringen. Ich wünsche mir, in den Bereichen meiner Weiterbildungen erfolgreich zu arbeiten: Leadership, Peoplemanagement, Strukturierung und Planung von Kadern. Mit den Kontakten aus den Ländern, in denen ich gespielt habe, will ich eine Aufgabe im Sportmanagement übernehmen — idealerweise in einer verantwortungsvollen Führungsrolle.
Vielen Dank für das spannende Interview, lieber Michael!
Michael Langer
