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Marco Otero

Alumni des Monats Juni 2025

Geboren wurde Otero 1974 als Sohn spanischer Gastarbeiter im Kreis 4 in Zürich. Der Vater war Präsident eines spanischen Klubs in der Stadt, womit Otero schon früh mit dem Fussball in Berührung kam. Im Alter von zehn Jahren trat er dem Zürcher Stadtklub FC Red Star bei, in dem er die gesamte Juniorenabteilung durchlief. Daneben absolvierte er eine Banklehre und liess sich später beim Bankverein zum Finanzfachmann ausbilden. Bereits mit 16 Jahren stieg Otero als Trainer einer D-Junioren-Mannschaft ins Trainermetier ein. Es folgten mehrere Assistenz- und Haupttrainertätigkeiten, u. a. beim FC Blue Stars Zürich und danach bei der U21 des Schweizer Rekordmeisters Grasshopper Club Zürich lancierte. Im Jahr 1999 wurde ihm als Chef Préformation die Verantwortung für den Nachwuchs des Rekordmeisters übertragen. Diese Funktion übte er mehr als fünf Jahre aus. Anschliessend übernahm er die gleiche Stelle beim FC Basel 1893. Nach wiederum fünf Jahren kehrte er als Technischer Leiter und Mitglied der Geschäftsleitung zu seinem ehemaligen Verein nach Zürich zurück. Nach einem Abstecher nach Russland 2014 - als Co-Trainer von Spartak Moskau – verpflichtete ihn der FC St. Gallen 1879 als Ausbildungschef. Im Jahr 2018 absolvierte Marco Otero die Weiterbildung im Sportmanagement. Bereits ein Jahr später folgte er dem Ruf aus Spanien und übernahm die Funktion des Technischen Direktors der Nachwuchsakademie beim renommierten Klub Valencia C.F., wo er drei Jahre tätig war. Anschliessend arbeitete er fast drei Jahre lang als Technischer Direktor für Olympique de Marseille. Heute ist er als TDS-High Performance Specialist bei der FIFA tätig.

Eine Erfahrung, auf die der 51-jährige Zürcher besonders gerne zurückblickt, durfte Otero im Rahmen der Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und Österreich machen. Die UEFA und der spanische Fussballverband hatten sich um Mitarbeiter aus den Austragungsländern erkundigt. Die Erfolgsgeschichte nahm im Januar 2008 am damaligen UEFA-Workshop, an dem Otero erstmals mit Spaniens Trainer Luis Aragones und den spanischen Verbandfunktionären Bekanntschaft machte, ihren Lauf. Seine langjährige Erfahrung als Trainer sowie seine Mehrsprachigkeit – Otero spricht sieben Sprachen – haben den damaligen Trainer von Spanien besonders beeindruckt. Was folgte war einmalig: Marco Otero durfte in seiner Funktion als Teammanager, oder wie er es nannte als «Troubleshooter», während des ganzen Turniers die «Furia Roja» in organisatorischer Hinsicht unterstützen. Otero war dank seiner authentischen und unkomplizierten Art schnell in der Delegation integriert und konnte auch mit seinem fussballerischen Know-how überzeugen. Höhepunkte gab es dabei viele: der Sieg im Penaltyschiessen im Viertelfinal gegen Italien, der Moment, als Captain Iker Casillas die Trophäe in den Wiener Nachthimmel stemmte, das Siegerfoto mit Otero am rechten Bildrand bis hin zu den Feierlichkeiten in Madrid, als die Mannschaft nach dem Titelgewinn auf einem offenen Bus durch die Strassen fuhr und knapp eine Million Menschen ihren Helden zujubelten.

Ein bewegtes Leben im Dienste der Entwicklung im Fussball aus Berufung und Überzeugung.

Frage 1: Lieber Marco, seit der Sportmanagement-Weiterbildung an der Universität St. Gallen hat sich beruflich einiges getan. Du bist nach Stationen bei Valencia CF, bei Olympique de Marseille nun bei der FIFA als TDS-High Performance Specialist tätig. Wie bist du zu deiner heutigen Aufgabe gekommen?

Geboren wurde ich 1974 als Sohn spanischer Gastarbeiter im Kreis 4 in Zürich. Früh kam ich durch meinen Vater, Präsident eines spanischen Klubs, mit Fussball in Berührung. Mit zehn Jahren trat ich dem FC Red Star Zürich bei und durchlief die Juniorenabteilung. Parallel absolvierte ich eine Banklehre und liess mich später zum Finanzfachmann ausbilden. Mit 16 Jahren begann ich als Trainer einer D-Junioren-Mannschaft. Es folgten Assistenz- und Haupttrainertätigkeiten beim FC Blue Stars Zürich und der U21 des Grasshopper Club Zürich. 1999 übernahm ich die Verantwortung für den Nachwuchs beim Grasshopper Club, später dieselbe Rolle beim FC Basel 1893. Nach Stationen als Technischer Leiter und Mitglied der Geschäftsleitung kehrte ich nach Zürich zurück, arbeitete 2014 kurz als Co-Trainer bei Spartak Moskau und wurde Ausbildungschef beim FC St. Gallen.

2018 absolvierte ich die Weiterbildung im Sportmanagement. 2019 folgte der Wechsel nach Spanien als Technischer Direktor der Nachwuchsakademie bei Valencia C.F., danach fast drei Jahre als Technischer Direktor bei Olympique de Marseille. Meine Sprachenvielfalt (ich spreche sieben Sprachen) sowie Leadership-Erfahrung in verschiedenen Clubs und Kulturkontexten haben schliesslich den Unterschied gemacht — zusammen mit meiner Passion für Nachwuchsförderung. So kam das Angebot, beim FIFA Global Football Department mit dem Talent Development Scheme (TDS) tätig zu werden.

Frage 2: Wie lautet dein Fazit nach den ersten Monaten beim Weltverband?

Das Umfeld ist unvergleichbar in Bezug auf „learning moments“ — sowohl im Volumen als auch in der Qualität, fachlich wie menschlich. Der intensive Erfahrungsaustausch, die Berücksichtigung verschiedener Kultur-Maps und die dynamische Anpassungsfähigkeit machen die Aufgaben herausfordernd und lehrreich. Ich betreue MA’s von Spanien, Belgien, Österreich und Schottland als TDS-Lead und wirke beim Academy Systems Pilotprojekt als Technical Expert mit. Das Commitment „GIVE EVERY TALENT A CHANCE“ zeigt klar die Ambition, weltweit holistische Ausbildungsstrukturen zu fördern.

Frage 3: Du bist seit über 20 Jahren in leitenden Funktionen im Nachwuchsspitzenfussball tätig. Wie siehst du persönlich die Entwicklung des Nachwuchsfussballs?

Die Nachwuchsförderung hat weltweit an Bedeutung gewonnen. Viele Clubs investieren jetzt massiv in Infrastruktur (Leistungszentren) und Personal — Mitarbeitende wie Analyst:innen, medizinische Betreuung, Ernährungsberatung oder akademische Betreuung sind mittlerweile Standard in Spitzenakademien. Allerdings geht die Schere auseinander: In Ländern mit hohen Lebenshaltungskosten und begrenzten Budgets (z. B. Schweiz) lässt sich dieses Volumen oft nicht umsetzen. Idealerweise verfolgt jeder Verein das Ziel, Nachwuchsspieler für die erste Mannschaft auszubilden — verbunden mit Zugehörigkeitsgefühl, Clubidentität und einer Spielphilosophie.

Frage 4: Wo liegen aus deiner Sicht die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Nachwuchsspitzenfussball in Spanien, Frankreich und dem deutschsprachigen Raum?

Die grössten Unterschiede liegen in Kultur, Begeisterung und dem Volumen an Kindern, die täglich Fussball spielen. In Spanien (und Deutschland) ist Fussball allgegenwärtig — TV, Zeitungen, Radio und Social Media sind permanent präsent, wodurch die Talentbasis viel grösser ist. In der Schweiz und Österreich fehlt diesem Sport oft dieser allgegenwärtige Stellenwert. Das beeinflusst Rekrutierungs- und Entwicklungsoptionen für Clubs deutlich.

Frage 5: Man hört heutzutage immer wieder, dass den Nachwuchsspielern die Ecken und Kanten fehlen. Ist das tatsächlich so, dass den «Stars von morgen» die Individualität verloren geht?

Teilweise sehe ich das als Folge zu starker Steuerung im Lernprozess. Wir lassen an vielen Orten die Faktoren „Erleben“, „Entdecken“ und „Erfahren“ zu wenig wirken und versuchen, Lernen durch ständiges Korrigieren zu beschleunigen. Fussball lernt man primär durch Spielen. Bildung und Ausbildung können einschränkend wirken, wenn didaktisch nicht richtig adressiert — und Spieler nicht ausreichend in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Verantwortung und Entscheidungsfindung fördern Individualität und Leadership; fehlen diese, entsteht eher ein «Auftragsempfänger»-Verhalten.

Frage 6: Bei Olympique Marseille prallen verschiedenste Kulturen und soziale Hintergründe aufeinander, das stellt besondere Anforderungen an die Arbeit in der Nachwuchsakademie. Wie bist du in deiner Zeit dort mit dieser Vielfalt umgegangen und wie ist es dir gelungen, eine gemeinsame Identität innerhalb des Teams zu fördern?

Wir entwickelten das von mir entworfene MARS Management Model — Messbar, Ambitioniert, Rigoros, Spezifisch — und schufen damit eine Vision, in der Mensch und Spieler im Zentrum stehen. Innerhalb dieser Struktur definierten wir Werte als Lebensform, bauten spezifische Spiel- und Trainingsphilosophien auf und stärkten Führungskräfte zu transformationellen Leadern. Parallel arbeiteten wir intensiv mit Quartier- und Sozialprogrammen (OM NEXT GENERATION, 13e Homme), um Marseille als Identitätsquelle zu verankern. Erfolge wie die U17-Meisterschaft 2023 und der U19-Pokal 2024 stärkten die Wahrnehmung der Akademie national.

Frage 7: Die Europameisterschaft 2008 war für dich ein unvergessliches Erlebnis. Du lebtest mit Stars wie Iker Casillas, Xavi, Sergio Ramos oder Andrés Iniesta Tür an Tür. Wie hast du diese Stars persönlich erlebt?

Die Begegnung begann beim UEFA-Workshop 2008, wo ich erstmals mit Luis Aragonés und spanischen Verbandfunktionären in Kontakt kam. Dank meiner Erfahrung und Mehrsprachigkeit wurde ich als Teammanager bzw. „Troubleshooter“ in die Delegation integriert. Ich erlebte Team-Momente wie das Penalty-Viertelfinal gegen Italien, den Triumphmoment, als Iker Casillas die Trophäe in Wien hob, und die Feierlichkeiten in Madrid mit knapp einer Million Menschen. Die Integration in die Mannschaftsdelegation war authentisch und sehr bereichernd.

Frage 8: Im Juli 2018 hast du die Sportmanagement-Weiterbildung der Universität St.Gallen erfolgreich abgeschlossen. Welche Erinnerungen verbindest du mit der Weiterbildung?

Der CAS war hervorragend und unvergesslich — wir wurden schnell zu einer «Learning-Community». Die Vielseitigkeit der Persönlichkeiten und der offene Erfahrungsaustausch stellten einen enormen Mehrwert dar. Ich erinnere mich auch an teambildende Events (humorvoll etwa der Kantersieg gegen die Betriebsmannschaft von Schalke 04), die nachhaltig in Erinnerung bleiben. Das Netzwerk nutze ich bis heute für Inspiration und Feedback.

Frage 9: Wie war der Umgang unter den Mitstudenten?

Ausgezeichnet — kollegial, offen und sehr bereichernd. Der Austausch mit Studienkollegen unterschiedlicher Hintergründe bot kontinuierliche Lerngelegenheiten und half, Perspektiven zu erweitern. Diese Vernetzung ist bis heute wertvoll für meine Arbeit.

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