Joko Vogel gründete mit 22 Jahren sein erstes Unternehmen, ein Bierimportgeschäft, das er später verkaufte. Danach war er Mitgründer der Marketing- und Kommunikations-Agentur Compresso, die heute 35 Mitarbeiter beschäftigt und führend im Marketing- und Kommunikationsbereich ist. Nebenbei eröffnete und verkaufte er Hotels und Restaurants sowie ein Mountainbike-Rennen, das an Ironman International ging. Vor fünfzehn Jahren lancierte er die «Tortour», das größte mehrtägige Nonstop-Ultracycling-Event der Welt. Die ab 50 bis 1000 Kilometer langen unterschiedlichen Strecken durch die schöne Schweiz zieht jährlich 500 Teilnehmer an. Vogel fährt selbst mit und nutzt das Event für den Austausch mit Freunden. 2019 gründete er mit Partnern die Cycling Unlimited AG, um den Schweizer Radsport zu fördern. Sie übernahmen die Organisation der Tour de Suisse, das weltweit viertwichtigste Etappenrennen, zu einem nicht ganz einfachen Zeitpunkt, bedingt durch das nicht ganz schwierige Sponsoringumfeld und dem plötzlich auftauchenden Virus Covid 19. Doch die Herausforderung wurde angenommen und man baute mit der Plattform Rouvy in nur vier Wochen das digitale Radrennen «The Swiss Digital 5», das weltweit Aufsehen erregte. Dafür wurde Vogel zu einem der 100 wichtigsten Digital-Köpfe der Schweiz gekürt. Die Pandemie ermöglichte Vogel, Innovationen im Radsport voranzutreiben, da Teams und Medien dringend Alternativen suchten. Dennoch musste er die Tour de Suisse 2020 absagen. Nach fünf sehr intensiven Jahren bei Cycling Unlimited hat Vogel seinen Co-CEO Posten Ende Juni 2024 aufgegeben. Ist aber weiterhin als Aktionär und Verwaltungsrat involviert.Aktuell ist er in diversen Start-ups investiert, darunter die 49ing AG mit Sitz in Erlenbach (ZH), welches ein Unternehmen ist, das auf die Analyse und Verarbeitung von Sportdaten spezialisiert ist. Ihr Schwerpunkt liegt im Einsatz von KI-gestützter Technologie, um Videomaterial und Spieldaten insbesondere im Eishockey zu analysieren. Die Firma bietet Echtzeit-Spielanalysen, Spieler-Tracking und detaillierte Statistiken an. Ihre Software wird in europäischen und nordamerikanischen Ligen (Profi und Amateure) genutzt und unterstützt auch Entwicklungsteams und Offizielle. Zudem ist 49ing AG offizieller Datenanbieter der Schweizer National League und kooperiert international, beispielsweise mit der Hockey East Association in den USA, um innovative Tools für College-Hockey einzuführen. Hauptziel ist es, Vereine, Trainer und Spieler mit tiefgehenden Einsichten und moderner Technologie auszustatten, um sowohl die Leistung als auch die strategische Entwicklung zu optimieren. Ein nächster Schritt ist die Expansion in andere Sportarten wie Unihockey und Fussball. Dazu laufen schon sehr vielversprechende Gespräche mit Ligen, Verbände und Klubs in ganz Europa. Für Fussball wird eine komplett neue Plattform entwickelt, die «All Eyes» heissen wird und wofür eine separate Gesellschaft mit neuen, sehr fussball-affinen Investoren gesucht wird. Das Interesse ist schon jetzt sehr gross und vielversprechend.
Frage 1: Du bist vor bald 1.5 Jahre als Investor und Berater bei 49ing eingestiegen. Was hat Dich gereizt, bei diesem Unternehmen einzusteigen?
Ich habe mit ca. 5 Jahren begonnen Eishockey zu spielen. Etwas später begann ich auch noch mit Fussball. D.h. ich habe bereits schon sehr früh eine grosse Affinität für diverse Sportarten entwickelt. Ich liebe Sport generell. So war ich natürlich sehr offen, zu erfahren was 49ing AG macht. Der wichtigste Grund war aber die Vision des Unternehmens, welche mich von Anfang an begeistert hat. Die innovative Herangehensweise, wie sie Sportbegeisterung mit digitalem Erlebnis und interaktivem Community‑Engagement verbinden, hat enormes Potenzial. Als Investor und Berater sehe ich nicht nur eine spannende geschäftliche Möglichkeit, sondern auch die Chance, aktiv an einer Plattform mitzuwirken, die einen positiven Einfluss auf die Sportwelt haben kann. Besonders reizvoll ist für mich die Möglichkeit, mit einem dynamischen und motivierten Team zusammenzuarbeiten, das klar auf Wachstum und Impact fokussiert ist. Zudem mag ich Unternehmen, die mutig sind und auch Neues ausprobieren wollen ohne deren Kerngeschäft zu gefährden.
Frage 2: Welche Rolle spielen Video- und KI-gestützte Spielanalysen bei der Verbesserung der Leistung von Teams im Fussball, Eishockey und anderen Teamsportarten?
KI-gestützte Videoanalyse ist ein Gamechanger, wenn es um die Leistungssteigerung geht. Durch automatisierte Spielanalysen können Teams detaillierte Einblicke in Spielverläufe, Taktiken und die individuelle Leistung der Spieler gewinnen. Auf www.49ing.ch wollen wir Tools bereitstellen, die sowohl Trainern als auch Spielern helfen, Schwachstellen zu identifizieren und gezielt an Verbesserungen zu arbeiten. Ein Beispiel ist die Erkennung von wiederkehrenden Spielmustern des Gegners, wodurch sich Strategien in Echtzeit anpassen lassen. Besonders für den Nachwuchsbereich sehen wir hier grosses Potenzial, um die Entwicklung junger Talente datenbasiert zu unterstützen.
Frage 3: Inwiefern können KI und Videoanalyse-Plattformen das Scouting von Talenten optimieren und Nachwuchsspieler besser fördern?
KI kann Muster erkennen, die menschlichen Scouts leicht entgehen — zum Beispiel wiederkehrende Entscheidungsfehler, Laufwege oder situationsspezifische Stärken. Automatisierte Analysen liefern vergleichbare Metriken über viele Spiele und Spieler hinweg, unterstützen beim Benchmarking und erlauben eine datenbasierte Priorisierung von Talenten. Insbesondere im Nachwuchsbereich ermöglicht das, individuelle Entwicklungspläne zu erstellen und gezielt Trainingsinhalte abzuleiten.
Frage 4: Wie kann eine Plattform wie www.49ing.ch durch Videoinhalte und interaktive Tools das Fan-Erlebnis revolutionieren?
Fans und Experten haben unterschiedliche Bedürfnisse, aber beide können von KI-basierten Spielanalysen profitieren. Für Experten bieten wir detaillierte Heatmaps, vielfältige Statistiken und taktische Analysen in Echtzeit. Fans hingegen bekommen spielerfreundliche und visuell ansprechende Zusammenfassungen, die auch für Laien leicht verständlich sind. Interaktive Features — etwa Spielvorhersagen oder die Hervorhebung von Schlüsselmomenten — schaffen eine Plattform, die Expertenwissen und Fan‑Leidenschaft vereint und das Zuschauererlebnis intensiver und partizipativer macht.
Frage 5: Wie kann eine Plattform wie www.49ing.ch sowohl Fans als auch Experten durch KI-basierte Spielanalysen neue Einblicke bieten?
Für Experten stehen tiefgehende, exportierbare Analysen, Vergleichsmetriken und Rohdaten im Vordergrund. Für Fans werden diese Erkenntnisse vereinfacht und visuell aufbereitet — z. B. als Kurzclips mit taktischer Einordnung oder interaktive Grafiken. Damit lassen sich Insights für unterschiedliche Zielgruppen personalisieren und so sowohl tiefgehende Analysen als auch unterhaltsame, leicht konsumierbare Inhalte anbieten.
Frage 6: Wie siehst Du die Zukunft von Videoplattformen und KI im Sport, und welche Rolle spielt www.49ing.ch in diesem Bereich?
Die Zukunft des Sports ist digital; Videoplattformen werden eine zentrale Rolle spielen. KI wird riesige Datenmengen aus Videoaufzeichnungen in Echtzeit analysieren und aufbereiten — sowohl für Team‑Strategien als auch für Fan‑Engagement. Mit www.49ing.ch wollen wir eine Vorreiterrolle einnehmen, indem wir Sportorganisationen und Fans gleichermaßen Zugang zu diesen Technologien bieten — einfach anders verpackt. Unser Ziel ist es, den Sport durch KI und Videotechnologie zugänglicher, interaktiver und spannender zu gestalten.
Frage 7: Wie könnte sich der Einsatz von KI im Sport in den nächsten fünf Jahren entwickeln, insbesondere in Bezug auf die Digitalisierung von Wettkämpfen?
In den nächsten Jahren werden KI, virtuelle Realität und Simulationen Wettbewerbe immersiver und globaler machen. Automatisierte Analysen und Übertragungen machen kleinere Sportarten sichtbarer. Zudem ermöglichen personalisierte Inhalte neue Formen der Fan‑Interaktion und schaffen zusätzliche Monetarisierungsmodelle. Insgesamt wird die Digitalisierung Wettbewerbe und Formate transformieren und neue, datenbasierte Spiel- und Trainingsmethoden etablieren.
Frage 8: Was hat KI und die dadurch weitere Globalisierung des Sportes für Folgen auf die Medienrechte?
Die Integration von KI diversifiziert und disruptiert den Markt für Sportmedienrechte. KI erleichtert kostengünstig hochwertige, lokal relevante Inhalte zu erstellen, was neue Akteure anzieht und den Wettbewerb um Rechte erhöht. Gleichzeitig verschärft sich das Thema Piraterie und Urheberrechtsschutz. Andererseits erlaubt KI eine präzisere Segmentierung von Inhalten und zielgruppenspezifische Lizenzierung, was neue Erlösmodelle schaffen kann.
Frage 9: Du bist ein erfolgreicher Unternehmer und Investor. Was bewog einen so erfahrenen Mann wie Dich dazu, nochmals die Schulbank zu drücken?
Wenn man in der Berufswelt auf dem aktuellen Stand sein möchte, ist es unumgänglich, sich regelmässig weiterzubilden und die Komfortzone zu verlassen. Das CAS Sportmanagement hat mich angesprochen, weil ich meine Passion mit der Auffrischung meiner Erfahrung verbinden konnte und zugleich ein spannendes Netzwerk erweitern durfte. Vor allem jetzt mit 49ing AG (und vielleicht in Zukunft mit «All Eyes») hat sich der Besuch des CAS doppelt gelohnt.
Frage 10: Welche Erinnerungen verbindest Du mit dieser Weiterbildung?
Die Kontakte, Gespräche und Erfahrungsberichte aus den verschiedensten Bereichen waren sehr kurzweilig und spannend. Am meisten beeindruckt hat mich der Spirit der Teilnehmer untereinander. Ich pflege noch heute mit vielen einen regen Austausch und freue mich auf jeden Alumni‑Anlass. Die Klasse fühlte sich wie ein top Team an — und das Netzwerk ist für mich bis heute sehr wertvoll.
Du hast ja schon einiges als Serial Entrepreneur gemacht. Wo siehst Du Dich in fünf Jahren?
Ich habe schon einiges aufgebaut und erfolgreich verkauft. Es würde mich reizen, einen globalen Brand oder ein globales Produkt aufzubauen. Mit 49ing und unseren Plänen im Fussball mit «All Eyes» stehen die Chancen gut — es wird ein langer, herausfordernder Weg, der viel Beharrlichkeit verlangt. Ich möchte weiterhin im Start‑up‑Ökosystem aktiv sein, junge Unternehmen unterstützen und mein Know‑how sowie mein Netzwerk einbringen.
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